2010 kam meine Tochter zur Welt und nach der Geburt meines ersten Sohnes im Jahre 2014 wurden die doppelten Herausforderungen zu viel für mich: es war mir nicht mehr möglich, den Anforderungen der „Arbeitgeber und Kunden“ und gleichzeitig denen meiner Kinder, die ich stets alleine begleitet habe, gerecht zu werden.

2019 kam mein zweiter Sohn zur Welt. Mit seiner ganz besonderen, freien Geburt veränderte ich mich sehr und ich begann ein selbstbestimmtes Leben. Meine Kinder waren immer und sind mir nach wie vor das Wichtigste und stehen an erster Stelle. Ich war einige Jahre nur für sie da und war nicht „erwerbstätig“-wie man das zu pflegen nennt.

Mütter wissen, was ich mit den Worten meine: ich trage sehr viel Verantwortung und habe beim alleinigen Begleiten meiner Sprösslinge genug zu tun.

Lange war ich sehr traurig über die Nicht- Wertschätzung einer alleinerziehenden Mutter gegenüber, die sich dazu entscheidet, alleine für ihren Nachwuchs zu sorgen. Weil sie ihre Kinder möglichst nicht fremd betreuen lassen will, dadurch zu Hause bleibt und eben nicht woanders Geld „verdienen“ will. Und selbst die Integration der Söhne und Töchter ins Arbeitsleben wird diesen Eltern- und dadurch ihren Kindern- erschwert. Schließlich konnte ich mir selbst diese Wertschätzung geben und mich loslösen von den Vorstellungen anderer.

Im März 2020 kam die Knüpfkunst zu mir, es war Liebe auf den 1. Blick. Ich bin so fasziniert von der Bewegung des Garns innerhalb eines Musters. Das Farbspiel und die Schönheit der Steine erfüllen mich. Ich fühlte mich zurückerinnert an etwas, das ich irgendwie schon kannte und immer gerne angesehen hatte. Jeden Tag, bzw. meistens jede Nacht, knüpfe ich und erfreue mich jedes Mal sehr an dem Prozess und dem Ergebnis. Knüpfen ist für mich der perfekte Ausgleich, zusätzlich zur Musik. Deren Erschaffen ist ja unsichtbar, und der Moment, in dem sie geschieht kann im Nachhinein nicht betrachtet werden. Wohingegen die Kunst des Knüpfens eine kreative Form des Ausdrucks ist, deren Ergebnis in den Händen gehalten werden kann.

Nun freue ich mich so sehr und von ganzem Herzen, für uns eine Möglichkeit gefunden zu haben, um wieder mit Menschen zusammen kommen zu können und auf freiberuflicher Basis meine Kenntnisse und Talente vermitteln zu können: singen, flöten, tanzen und knüpfen. Und das sind Dinge, die ich liebe und meine Tochter und meine Söhne dürfen dabei sein und ganz natürlich auch erleben, wenn Mama arbeitet und ein Teil davon werden.

Auf dem Weg bis hierhin gab und gibt es so viele liebe Menschen, die mich wertschätzen, deren Hilfe einfach unbezahlbar ist, die mir Mut machen und meine Arbeit mögen und dafür möchte ich euch an dieser Stelle danken! Danke, dass es euch gibt, ohne euch würde ich es nicht tun. Danke danke danke.

Unsere kleine Familie – zu der noch 2 Meerschweinchen gehören – ist örtlich ungebunden und ich nutze diese Möglichkeit, um zu euch zu kommen und euch dabei zu begleiten etwas zu lernen, das ihr gerne lernen und erleben wollt.